Donnerstag, 29. Juni 2017

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Part 6 von meinem magischen Vlog. Letztens habe ich etwas über die Wasser Aufbereitung erzählt und ehrlich gesagt ist das Thema für mich gegessen. Danach sind wir eigentlich in unsere normalen Zyklen verfallen. Jeder hatte seine vorgeschriebene Arbeit, da gab es keine Diskussion. Es war nicht so, als hätte ich irgendein Recht auf Sprache gehabt als Neuankömmling. Wie gesagt, vielleicht war ich Teil einer Art Subversiven Liste. Weiß ich nicht, interessiert mich nicht. Es kam einfach etwas Zeit ins Land hinein. Ich habe mich immer mehr mit Doktor Roman angefreundet. Auch wenn ich zu der Zeit glaubte, dass sie es mir nicht krumm nehmen würde, aber ich blieb dennoch förmlich zu ihr. Daher wurde sie bis vor kurzem von mir die ganze Zeit gesiezt.

Irgendwann kam die Zeit für ein gemeinsames Projekt, ein Ausflug in den Wald. Lienna und Anastasia wollten in den Wald gehen. Ich glaube es war der erste Trip für Anastasia mit ihrem Avatar. Ich wurde ins Team zugerufen wegen meiner Wald/Jäger Expertise und ich muss sagen, es war eine angenehme Erfahrung. Wir waren im Wald, um ein paar kleine Proben zu nehmen und Messungen durchzuführen und kamen alle gesund wieder nach Hause. Aber übermütig, wie die Doktorin zu der Zeit war, hat Anastasia am nächsten Tag entschieden alleine mit ihrem Avatar rauszugehen. Es sollte nur ein routinemäßiger Ausflug werden, doch es endete mit einem Thanator, der die Doktorin gejagt hat. Sey’syu war so wie ich es verstanden hatte in der Nähe. Sie hat Anastasias Avatar vor dem sicheren Tod gerettet. Das aber nicht ohne Konsequenzen. Sie wurde in das Lager der Rey’engya geführt und dort gefangen gehalten.

Meine Expertise war wieder gefragt. Lienna hat mich gefragt, ob ich etwas tun könnte. Diese Angelegenheit sollte nicht öffentlich werden, daher hat sie die ganze Zeit den Avatar für gesund und munter befunden, sicher eingesperrt. Keiner wusste davon außer uns Dreien. Ich bin vorsichtshalber krankgeschrieben worden, damit ich in Ruhe zu den Rey’engya gehen konnte, um den Avatar zu bergen. Ich durfte ja keine Zeit verlieren, also musste ich mich zeitig auf den Weg machen, den Avatar erstmal zu finden. Meine Spur führte mich ins Lager der Rey’engya. Wie erwartet wurde ich mit großem Wohlwollen erwartet und wie der verlorene Sohn gefeiert. Das war Sarkasmus. Ich war ein Feind der Rey’engya geworden. Nichtsdestotrotz hatte Sey das letzte Wort und er sagte, ich sollte mit in das Lager hineinkommen. Vermutlich hat er aber angenommen, dass ich wieder zum Clan zurück wollte. Rückblickend habe ich ihm wohl zwei Mal das Herz gebrochen. Meine Mission war aber eine andere. Ich sollte die eingesperrte blaue Lady befreien.

Es war viel Überredungskunst gefordert. Zum Leidwesen von Anastasia musste ich mich mehr an die Gepflogenheiten der Na’vi halten. Ich MUSSTE sie ignorieren, um den Rey’engya etwas zu zeigen. Obwohl ich zu den Menschen wieder gehöre, gehört mein Herz dem Wald, den Na’vi, den Rey’engya… Ich habe so viel Zeit mit ihr verbracht, wie es mir vor dem Eyktan möglich gewesen ist. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass Ana ziemlich sauer auf mich war. Aber das war zu ihrem eigenen Wohl. Das Leben eines Avatars stand auf dem Spiel, somit eine riesige Investition. Was aber noch wichtiger war ist, dass das Ganze nicht öffentlich gemacht wurde. Bis heute weiß niemand von der Gefangennahme im Gulag der Na’vi. Ein toter Avatar würde da auffallen.

Ich bin nicht naiv. Die hasserfüllten Blicke, die sie mir schenkten könnten einen sogar töten. Es gab kaum einen, der wirklich mit Überzeugung zu mir hielt. Die größte Überraschung für mich war aber Ne’wey. Sie hat mich wie eine Löwin – nein, wie ein Palulukan (Thanator) vor dem Eyktan (Clan Führer) und vor allem vor der Tsahìk (Schamanin), die meine Verbannung angeordnet hat, verteidig. Ich will nicht lügen, das tat sehr gut. Ein paar Tage verbrachte ich so im Lager mit der ständigen Befürchtung, dass man mir im Schlaf die Kehle aufschlitzen könnte. Es gelang mir dann doch Sey etwas Vernunft einzureden. Sein Clan hat das vielleicht anders gesehen, aber der Befehl des Olo’eyktan ist absolut. Keine Instanz außer Eywa kann ihm das Wort streitig machen. Also hieß es den Avatar freizusetzen.

Ich konnte mit Ana nach Hause. Lienna war höchst erleichtert. Wäre ich gescheitert, könnte es vielleicht Knast für uns drei heißen. Der Avatar wurde auf Herz und Nieren gecheckt, aber Na’vi sind keine Unmenschen. Sie respektieren das Leben. Ana war wie erwartet sauer auf mich. Sie hat nach dem Vorfall für mindestens ‘ne Woche mit mir nicht gesprochen.

Man kann es leider nicht jedem recht machen…

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